Glasarbeit
- Künstler(in)/Hersteller(in)
- Unbekannt
- Datum der Herstellung/Erstellung
- 1920-25
- Eingang in die Museumssammlung
- 2000
- Herkunftsort
- Glaserei in Chênée, Belgien, Europe
- Aktueller Standort
- Museum of Walloon Life - Province of Liège, Belgium
Abfall ist ein integraler Bestandteil aller Herstellungsprozesse. Der Fachmann erkennt das Potenzial, das ihm innewohnt.
Pferd aus geblasenem Glas, das mit Dekoelementen aus gesponnenem und mit der Zange gearbeitetem Glas verziert ist. Arbeit, die von einem Glasmacher in seiner Freizeit hergestellt wurde.
Dieses Pferd ist das Ergebnis der Glasbläserkunst Lütticher Handwerksbetriebe, die weltweit für ihr Know-how bekannt sind.
Informationen hierzu liegen nicht vor.
Zwischen den Auftragsarbeiten übten sich die Glasbläser als Zeitvertreib an den Resten der Glaspaste. Anstatt die Reste wegzuwerfen, schufen sie eigene Kreationen – Fantasiestücke – wie dieses Pferd.
Material
Mehrfarbiges geblasenes Glas und ungefärbtes gesponnenes Glas
Masse
15 × 6 × 20 cm
Inventarnummer
5052740
Copyright
Provinz Lüttich – Wallonisches Volkskundemuseum
Status
Im Lager
Bildnachweis
Provinz Lüttich – Wallonisches Volkskundemuseum
Mister Guttalin
- Künstler(in)/Hersteller(in)
- Ettore Guatelli
- Datum der Herstellung/Erstellung
- Nach 1990
- Eingang in die Museumssammlung
- Nach 1990
- Herkunftsort
- Ozzano Taro, Collecchio, Parma, Emilia-Romagna, Italien, Europa
- Aktueller Standort
- Ettore Guatelli Museum foundation, Ozzanno Taro, Italy
Eine Bildung nicht für, sondern aus der Tonne hat ihre Vorteile. Wie können wir lernen, von unserem Abfall zu lernen?
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Material
Wiederverwendung einer Zahnpastatube
Masse
5 x 6 x 4 cm
Copyright
@ Fondazione Museo Ettore Guatelli
Status
Ausgestellt
Bildnachweis
Mauro Davoli
Blumenbeet aus Reifen
- Künstler(in)/Hersteller(in)
- Włodzimierz Podlanowski
- Datum der Herstellung/Erstellung
- Keine Angaben/21. Jahrhundert, 2013
- Eingang in die Museumssammlung
- 2013
- Herkunftsort
- Żelazna, Woiwodschaft Łódź, Polen, Europa
- Aktueller Standort
- National Ethnographic Museum in Warsaw, Warsaw, Poland
Mancher Müll scheint ein hoffnungsloser Fall zu sein. Was braucht es, um seine versteckte Schönheit zu entdecken?
Beim Zusammentreffen von Raum, Ich und Blumentopf aus Reifen entsteht eine ästhetische Erfahrung. Eine Meinungsäußerung beruht auf der eigenen Wahrnehmung, dem Geschmack. Das Erste ist die Theorie, das Zweite ist unsere tägliche Praxis – etwas gefällt uns oder nicht. Der Blumentopf aus einem Reifen im Garten kann als eigenständiger Versuch angesehen werden, das Problem technologischer Problemabfälle zu lösen, im Museum provoziert er dagegen eine Debatte über die Schaffung einer Sammlung oder ein ungewolltes Kulturerbe. Trotz der Möglichkeit des Recyclings ist es einfacher, Reifen in einen Straßengraben zu werfen, wo sie mit anderen Früchten der Zivilisation gedeihen: Kühlschränke, PET-Flaschen, Plastikbeutel. Das zeugt davon, dass wir die Natur von vornherein wie eine Sache behandeln, die uns dienen soll, und von unserer geistigen Faulheit, die uns unsere Abhängigkeit vom Raum verdrängen lässt. Der Blumentopf aus dem platten Reifen eröffnet auch die Möglichkeit, zu fragen, was es sich zu sammeln lohnt und wie man davon erzählen kann.
Reifen, die als Zaun im Boden vergraben sind, Reifen in Form eines Blumentopfs, eines Hundebetts, einer Schaukel, einer Sandale sind überall auf der Welt zu finden. Die Wiederverwendungsmöglichkeiten sind zahllos, und der Kreativität der Nutzer sind keine Grenzen gesetzt. Gerade unser Gummi-Objekt steht in direktem Zusammenhang mit der Schaffung und Zähmung des Raums und wirft daher Fragen in Bezug auf Folgendes auf: die Grenzen des Privaten und des Gemeinsamen, des Beschädigten und des Ganzen, des Objekts und des Nicht-Objekts, des Vernachlässigbaren und des Auffälligen, die Trennung zwischen Mensch und Natur durch die Aufklärung.
Die ethnografischen Museen in Polen suchen nach Identität. Sie haben sie mit der Aushöhlung des ländlichen und des volkstümlichen Umfelds verloren. Der auf einer Kirmes in einem kleinen Dorf gefundene Blumentopf aus einem Reifen kann auf unterschiedliche Weise interpretiert werden: als Ausdruck des Bewusstseins und Nachdenkens über die Umwelt, was für die Denkweise der breiten Bevölkerung nicht charakteristisch war; auch als Beitrag zur Diskussion über das Kulturerbe.
Die grundlegende Dimension, die das Objekt mit dem weiter gefassten Abfallbegriff in diesem Fall verknüpft, ist das Reusing und Upcycling – also bestehende Objekte wiederzuverwenden und ihnen eine neue Funktion zu verleihen. Als ein Element, das Raum und Ästhetik verkörpert, ermöglicht es uns, die Welt zu erleben und über die Werte zu diskutieren, die unsere Erfahrungen bestimmen. Kann Abfall einen nicht wirtschaftlichen Wert haben?
Material
Lackieren, Schneiden, Kleben, Autoreifen
Masse
65 x 80 x 30 cm
Inventarnummer
PME 58041
Copyright
Polnisches Museum für Völkerkunde
Status
Ausgestellt
Bildnachweis
Bild: Edward Koprowski
Kunstwerk „The Octogon“
- Künstler(in)/Hersteller(in)
- Sabine Wiedenhofer
- Datum der Herstellung/Erstellung
- 2021
- Eingang in die Museumssammlung
- 2022
- Herkunftsort
- Wien, Österreich, Europa und Murano, Italien, Europa
- Aktueller Standort
- Austrian museum of folk life and folk art, Vienna, Austria
Weg, aber nicht vergessen: Die künstlerische Verewigung von Müll des Gedenkens.
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Material
Glas, aluminium
Masse
Aus Glas : 26x26 ; Aus Aluminium : 37x37
Inventarnummer
ÖMV/89.815/01,02
Copyright
© Volkskundemuseum Wien
Status
Im Lager
Bildnachweis
© Christa Knott, Volkskundemuseum Wien © Claudia Peschel-Wacha, Volkskundemuseum Wien
Casual Glam
- Künstler(in)/Hersteller(in)
- Neugestaltung durch Urve Sinijärv
- Datum der Herstellung/Erstellung
- Sangar
- Eingang in die Museumssammlung
- 1990
- Herkunftsort
- Private Sammlung
- Aktueller Standort
- Estonian national museum, Tartu, Estonia
Mit Markennamen und Logos verzierte T-Shirts.
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Material
Baumwolle
Masse
(Höhe × Breite × Tiefe): 80 × 50 × 10 cm
Inventarnummer
ERM A 1066:6
Copyright
Estnisches Nationalmuseum
Status
Textilienlager / Sammlungen
Bildnachweis
Estnisches Nationalmuseum
Fisch aus geblasenem Glas
- Künstler(in)/Hersteller(in)
- Unbekannt
- Datum der Herstellung/Erstellung
- Ca. 1960-1970er-Jahre
- Eingang in die Museumssammlung
- Ca. 1990er Jahre - 2000
- Herkunftsort
- Unbekannt; wahrscheinlich Siebenbürgen
- Aktueller Standort
- National Museum of the Romanian Peasant, Bucharest, Romania
Bunter Glasfisch aus dem kommunistischen Rumänien.
Das Artefakt wurde höchstwahrscheinlich in einer der zahlreichen Glasbläsereien im rumänischen Siebenbürgen hergestellt – zwei der bekanntesten befinden sich in den Gebieten Pădurea Neagră und Tomești. Obschon die Glasbläserei in erster Linie eine Arbeit ist, die individuelle Expertise und Geschicklichkeit erfordert, waren diese Gegenstände nur selten signiert, da deren Schöpfer eher in Genossenschaften oder Betrieben arbeiteten. Während des kommunistischen Regimes waren diese Berufsgemeinschaften einer gesichtslosen staatlichen Institution unterstellt, die als einziger Lieferant fungierte – ihre Arbeit wurde direkt an sie übergeben.
Obwohl die Herkunft des Artefakts selbst unklar ist, weiß man, dass in Siebenbürgen bereits zu Beginn des 7. Jahrhunderts Glaswaren hergestellt wurden, wofür Arbeiter aus Italien, insbesondere Murano, ins Land geholt wurden; im Laufe der Zeit kamen auch deutsche und slowakische Arbeiter hinzu. Hier entstanden später die Fabriken Pădurea Neagră und Tomești. In der zweiten Hälfte des kommunistischen Regimes waren Glasfische angeblich in den meisten rumänischen Haushalten zu finden; im kollektiven Gedächtnis hält sich hartnäckig die Vorstellung, dass damit Kathodenstrahlfernseher zusammen mit Leinstickereien dekoriert wurden. In einigen Quellen wird erwähnt, dass rund 90-95 % der Produktion in die USA exportiert wurden.
Das Objekt ist Teil einer größeren Schenkung des privaten Gebers Marius Cazan. Nach der antikommunistischen Revolution im Jahr 1989 kündigte das neu gegründete Museum des rumänischen Bauern an, dass es Artefakte aus der Bevölkerung für seine Ausstellungen und Archive erhält, und bekräftigte damit seinen Anspruch, Mikrogeschichten und das jüngere Erbe aufzuwerten. Mehrere solcher Fische sind zu Ausstellungszwecken in den Besitz des Museums gelangt, etwa im Rahmen der Ausstellung Namenlos in der Welt (2012) und Museum3017 (2017).
Dem Artefakt haftet der Status des Gewöhnlichen an, der von Museen im Vergleich zu historischen Großereignissen oder der etablierten Kultur erst spät als relevant anerkannt wurde. Handwerklich hergestellt ist das Artefakt selbst jedoch auch keine Massenware. Es ist mehr als ein Haushaltsgegenstand, da er etwas über den Alltag des Besitzers aussagt und ein breites Spektrum gesellschaftlicher Einstellungen aufzeigt. Das Artefakt schließt nicht regimekonformes Verhalten ein und verweist zugleich auf die Komplizenschaft gewöhnlicher Gegenstände bei der Legitimierung von Macht, weil sie Regime symbolisieren. Im Kommunismus wurde Luxus durch Dekor demokratisiert und erschwinglich – eine Wohnung wurde zum Heim, was häufig kitschig anmutet.
Material
Geblasenes Glas
Masse
30.5 x 10 x 6 cm (L x B x H)
Inventarnummer
C.Ob-0048
Copyright
Nationalmuseum des rumänischen Bauern
Status
Magaziniert
Bildnachweis
Vladimir Bulza / Urheberrecht NMRP