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identities within the city

Identitäten innerhalb der Stadt

n der Museumsnacht 2022 (Museum Night Fever) wurde im Haus der Europäischen Geschichte das CITIZENS*-Projekt von Skin Mutts ausgestellt – eine Reihe von fotografischen Interviews, in denen Brüsseler Bürgerinnen und Bürger über ihre kulturelle Identität in dieser Stadt sprechen...

Von Lisa Mei Eeraerts, Mitbegründerin von Skin Mutts

Wie beeinflusst der Ort, an dem Sie leben, Ihre Identität? Inwiefern begrenzt er Ihre Identität? Wie passt eine Stadt wie Brüssel, das Zentrum Europas, in das vielschichtige Konzept dessen, was Sie als Person ausmacht?

Angesichts der einzigartigen geografischen und politischen Lage Brüssels leben hier viele Menschen, die auf die eine oder die andere Art einen gemischten kulturellen Hintergrund haben. Ganz gleich, ob Ihre Großeltern als frisch Verheiratete einwanderten oder ob Sie zum Studieren hierherzogen und schließlich blieben, Sie sind nun mit Brüssel verbunden. Aber haben Sie hier eine Heimat gefunden? Konnte Brüssel die entstehenden Lücken auf natürliche Weise füllen oder kostete es Sie Zeit und Mühe, einen Freundes- und Bekanntenkreis aufzubauen?

Dies sind einige der Fragen und Gedanken, denen wir in Brüssel, einer durch und durch multikulturellen Stadt, auf den Grund gehen wollten. So viele von uns, die hier leben, haben unterschiedliche Geschichten zu erzählen. Dennoch hat die Stadt ihr eigenes, einzigartiges Ambiente, in dem die meisten von uns ihren Platz gefunden haben. So wurde das CITIZENS*-Projekt geboren. CITIZENS* ist eine Foto-Interview-Reihe mit 21 verschiedenen jungen Erwachsenen, die Brüssel trotz ihrer unterschiedlichen kulturellen Hintergründe als Heimat bezeichnen. In 20- bis 45-minütigen Interviews erzählen uns die Teilnehmenden, auf welche Weise die Stadt ihnen Raum gegeben hat, sich selbst zu finden. Diese Geschichten werden nun in Form von Fotos an selbst gewählten Orten in Brüssel und Zitaten aus ihren Interviews verewigt.

Wir haben die einzigartige Möglichkeit, Menschen zu verbinden, indem wir diese Geschichten mit einem breiteren Publikum teilen. Während der Ausstellung haben uns Menschen angesprochen und uns erzählt, dass sie mit jeder Geschichte in irgendeiner Weise etwas anfangen konnten, obwohl jede Geschichte einzigartig ist. Andere sagten, sie hätten niemals gedacht, dass sie eine Geschichte, der der ihren so ähnelt, irgendwo ausgestellt sehen würden. Diese Geschichten in den Vordergrund zu rücken und sie im Haus der Europäischen Geschichte zu teilen, zeigt, wie das Gesicht Europas sich verändert, und bringt Hoffnung für eine Zukunft, die von Verbindungen zwischen den Menschen geprägt ist.

Mit dem Voranschreiten der Globalisierung in Europa werden Geschichten wie diese immer mehr zur Normalität werden. Wir möchten für diese Menschen da sein und ihnen zeigen, dass wir verstehen, dass es nicht immer leicht ist, dazuzugehören, aber dass es da draußen eine ganze Menge an Menschen gibt, die Wege finden, ihre eigenen Gemeinschaften aufzubauen. Auf der Kehrseite hat diese Mobilisierung neben anderen Phänomenen auch zu mehr Missverständnissen und Fehlkommunikation geführt, die sich spürbar auf das soziale und das politische Leben in Europa ausgewirkt haben. Deshalb möchten wir einen Einblick in das Leben der Menschen geben. Wir möchten ihre Sorgen abbilden und ihre Freuden hervorheben, um Sie alle daran zu erinnern, dass diese Menschen vielleicht nicht wie Sie sind, aber dass sie – genau wie Sie selbst – ihr Bestes geben. Skin Mutts ist eine Plattform, in der es um kulturelle Identität geht und die darauf abzielt, Menschen mit multikulturellem Hintergrund einen Raum zu geben, diesen weiter zu erkunden. Verbinden Sie sich mit uns! Wir sind auf allen Social-Media-Plattformen zu finden und stehen jederzeit für eine Zusammenarbeit zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website, skinmutts.com.