Veranstaltungstermine
22 Mai 2025, 18.15-19.45 (CEST)
Standort
Haus der Europäischen Geschichte, 135 Rue Belliard/straat, 1000 Brüssel, Belgien

Im Zusammenhang mit der aktuellen Ausstellung Gegenwart der Vergangenheit. Ein europäisches Album – die anhand von Dokumentarfotografie zeigt, wie sich Menschen in Europa in ihrem Alltag mit der Vergangenheit auseinandersetzen – wird das Museum eine Podiumsdiskussion über die Rolle und Bedeutung der öffentlichen Erinnerungspolitik veranstalten.

In den letzten Jahrzehnten haben europäische Institutionen, Regierungen undNichtregierungsorganisationen, Kultureinrichtungen sowie einzelne Bürger und Bürgerinnen sich der Aufarbeitung der Vergangenheit, dem Gedenken und der Weitergabe von Erinnerungen als Mittel zur Befriedung und Demokratisierung von Gesellschaften zugewandt, in der Hoffnung, Toleranz, Inklusion und Gleichheit zu fördern.

Angesichts dieser Entwicklung verabschiedete das Europäische Parlament am 19. September 2019 eine Entschließung, in der es die „Bedeutung des europäischen Gedenkens für die Zukunft Europas“ bekräftigte. In den letzten Jahren hat jedoch der Aufstieg des Populismus, rechtsextremer Parteien und Hassverbrechen dazu geführt, dass die angenommene Wirkung der Gedenkpolitik überdacht und ein neuer Ansatz gefordert wurde.

Während des Rundtischgesprächs werden Experten und Expertinnen für Europapolitik und Erinnerungsforschung untersuchen, was die europäische „Erinnerungskultur“ für die Menschen in Europa heute eigentlich bedeutet. Sie werden darüber diskutieren, wie europäische Werte durch Erinnerung gefördert werden können, und sich mit dem Publikum zu diesem Thema konfrontieren.

„European Dialogues“ ist eine Initiative des Institut Français und der französischen Botschaft in Brüssel, die darauf abzielt, ein besseres Verständnis der Narrative zu fördern, die lokale Kontexte prägen, und die Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen an der demokratischen Debatte und dem demokratischen Prozess in Europa zu unterstützen. Als Partner der diesjährigen Ausgabe veranstaltet das Haus der Europäischen Geschichte eine dreitägige Veranstaltung mit jungen Menschen in Europa sowie zwei öffentliche Diskussionsrunden.

Praktische Informationen

Wann
Donnerstag, 22. Mai 2025, um 18.15 Uhr
Wo
Haus der Europäischen Geschichte, Auditorium
Sprache
Englisch
Kosten
Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung
Die Anmeldung ist über den oben stehenden Link obligatorisch.

Referentinnen

Porträtfoto

Sarah Gensburger

Sarah Gensburger ist Professorin für Politikwissenschaft am CNRS und an der Sciences Po in ParisAls ehemalige Präsidentin der Memory Studies Association hat sie die sozialen Auswirkungen öffentlicher Erinnerungspolitiken untersucht. Sie hat zwölf Bücher veröffentlicht, darunter 2023 Qui pose les questions mémorielles? (CNRS Editions) und De-Commemoration. Removing statues and renaming streets (mit J. Wüstenberg (Hrsg.), Berghahn Books).
Porträtfoto

Philippe Perchoc

Philippe Perchoc ist Leiter des Büros des IRSEM (Forschungsinstitut der französischen Militärschule) in Brüssel. Seine Forschungsarbeit konzentriert sich auf die Stellung der baltischen Staaten im europäischen System in strategischer, institutioneller und symbolischer Hinsicht. Philippe Perchoc war thematischer Berater des Generaldirektors des Wissenschaftlichen Dienstes des Europäischen Parlaments (EPRS), nachdem er den Dialog des Europäischen Parlaments mit religiösen und philosophischen Organisationen koordiniert hatte. Zuvor war er Forscher an der Katholischen Universität Löwen tätig und anschließend thematischer Analyst bei EPRS, war. Er lehrt europäische Angelegenheiten an mehreren Universitäten in Frankreich und Belgien.
Porträtfoto

Inga Yakymenko

Inga Yakymenko ist Gründerin der Initiative „Ukrainian Cultural Space“, die die ukrainische Kultur im Herzen der EU durch Veranstaltungen, Workshops und Bildungsprojekten vorstellt und vertritt. Nach einer Karriere als Qualitätssicherungsingenieurin lebt sie nun im Europe MediaLab, einem Haus, das osteuropäischen Korrespondenten Unterkunft und berufliche Weiterentwicklung bietet.
Foto von Simina Badica vor Graffiti

Simina Bădică - Moderatorin

Simina Bădică, ist Kuratorin am Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel, wo ihre jüngsten Ausstellungen “Gegenwart der Vergangenheit. Ein europäisches Album“ (2025) und „Fake for Real - a history of forgery and falsification“ (2021, auf Tournee 2024-2026) sind. Zwischen 2006 und 2017 war sie Kuratorin, Forscherin und Leiterin des Ethnologischen Archivs am Rumänischen Bauernmuseum in Bukarest. Sie promovierte in Geschichte an der Central European University über die Darstellung des Kommunismus in Museen der Nachkriegszeit und des Postkommunismus.