- Veranstaltungstermine
- 22 August 2024, 19.00-20.30 (CEST)
- Standort
- Haus der europäischen Geschichte, Rue Belliard / Belliardstraat 135, 1000 Brüssel, Belgien
Das Haus der Europäischen Geschichte lädt Sie zu einer wissenschaftlichen Diskussion über die Erinnerung und das Erbe des Nazi-Sowjet-Pakts - oder Molotow-Ribbentrop-Pakts - mit Gastrednern aus Großbritannien, Litauen und Polen ein.
Dieser Pakt zwischen Hitler und Stalin, der am 23. August 1939 unterzeichnet wurde, kennzeichnete das Bündnis zwischen dem Dritten Reich und der UdSSR, das bis zum deutschen Angriff auf die UdSSR im Juni 1941 dauerte. Das geheime Protokoll im Vertrag zwischen Moskau und Berlin ebnete den Weg für den Einmarsch Nazideutschlands und der Sowjetunion in Polen und damit für den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in Europa.
In den Jahren und Jahrzehnten nach dem Krieg hat die sowjetische und später die russische Propaganda versucht, den Pakt und seine Folgen zu verharmlosen und zu relativieren.
In den späten 1980er Jahren legten Flüchtlinge vor dem Kommunismus im Westen den „Black-Ribbon-Day“ am 23. August als Schwerpunkt für antisowjetische Proteste fest. Am 23. August 1989 bildeten 2 Mio. Menschen eine Menschenkette, den so genannten „Baltischen Weg“, ein entscheidender Moment im Kampf der baltischen Staaten um ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion.
2019 nahm das Europäische Parlament eine Entschließung an, in der es vorschlägt, den 23. August als „Europäischen Tag des Gedenkens an die Opfer aller totalitären und autoritären Regime“ anzuerkennen.
Welche historische Bedeutung hat der Pakt? Inwieweit ist die im August 1939 entstandene deutsch-sowjetische Beziehung Teil unseres kollektiven Gedächtnisses des Zweiten Weltkriegs? Nehmen Sie an der Podiumsdiskussion teil und erfahren Sie mehr über den Pakt und sein heutiges Erbe.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 22. August 2024 um 18.30 Uhr im Auditorium des Hauses der Europäischen Geschichte statt.
Die Veranstaltungssprache ist Englisch. Die Teilnahme ist kostenlos.
Verzeichnis
Vortragende
Dr. Violeta Davoliūtė ist Expertin für historische Traumata, Gedächtnispolitik und nationale Identität. Sie ist Professorin am Institut für internationale Beziehungen und Politikwissenschaften der Universität Vilnius.
Roger Moorhouse ist Historiker und Autor, spezialisiert auf moderne deutsche und mitteleuropäische Geschichte, mit besonderem Interesse an Nazi-Deutschland, dem Holocaust und dem Zweiten Weltkrieg in Europa.
Joanna Urbanek ist Kuratorin im Haus der Europäischen Geschichte. Zuvor war sie an der Gestaltung der Dauerausstellung des Museums des Zweiten Weltkriegs in Danzig, Polen, beteiligt. Sie hat sich auf die soziale und politische Geschichte des 20. Jahrhunderts spezialisiert, insbesondere auf den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen.
Christopher Burns – Moderator - war fünf Jahre lang Moderator der Euronews-Talkshow „The Network“. Er schreibt, filmt, führt Interviews, übernimmt Sprecherrollen und überbeitet Videopakete und gedruckte Inhalte jeglicher Art. Außerdem ist er Moderator, Medienberater und -trainer.
Bannerbild: „23. August 1939, Wjatscheslaw Molotow, russischer Außenminister, unterzeichnet den zwischen der Sowjetunion und Nazideutschland ausgehandelten Nichtangriffspakt“. Credit: © Keystone/Hulton Archive via Gettyimages