Von Dora Valčić, Praktikantin in der Abteilung Didaktisches Angebot und Öffentlichkeitsarbeit

Die ersten Europäischen Innovationstage für Geschichtsbildung fanden im März 2023 in Brüssel statt. Das Haus der Europäischen Geschichte war Gastgeber des HISTOLAB-Projekts, bei dem es um Innovationen in der Geschichtsbildung und neue Initiativen in den Bereichen Forschung, Wissenschaft und Vermittlungsmethoden geht. Näheres von Dora Valčić:

Freitag, der 10. März, war ein sehr geschäftiger Tag im Haus der Europäischen Geschichte. Neben Besuchern aus ganz Europa und anderen Teilen der Welt war eine Vielzahl von Lehrern, Wissenschaftlern, Forschern, Nachwuchsfachkräften sowie Studierenden, die sich alle mit Geschichte befassen, im Museum zugegen. Das unüberhörbare Geräusch von rollenden Koffern im Eingangsbereich machte allen Anwesenden deutlich, dass es sich um den letzten Programmtag der Innovationstage handelte. In der Eingangshalle und im ersten Stock herrschte Stimmengewirr: Die Menschenmenge unterhielt sich, alte Kollegen brachten sich gegenseitig auf den neuesten Stand und jüngere Kollegen nutzten die Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen, bis nach und nach alle für die bevorstehenden Führungen, die parallel zueinander stattfindenden Workshops und die angekündigten Vorträge eintrafen.

Thema des Tagesprogramms war die innovative Nutzung von Gedenkstätten, historischen Orten und Museen. Daher fand der erste Workshop, an dem ich teilnahm, in den Ausstellungsbereichen des Museums statt. Dies war für Laurence und Paul, die Kollegen aus dem Team für Museumspädagogik, der ideale Ort, um die digitale Toolbox für die Vermittlung historischer Inhalte vorzustellen. Nachdem sich die Gruppe im vierten Stock des Museums zusammengefunden hatte, fragte Paul, um das Eis zu brechen: „Gibt es unter Ihnen Geschichtslehrer? Unterrichten Sie die Geschichte der Europäischen Union, und wenn ja, wie tun sie das?“ Sofort meldeten sich Freiwillige, um zu antworten. Geschichtslehrer und Studierende, Forscher und Wissenschaftler aus ganz Europa tauschten bereitwillig ihre Erfahrungen und Meinungen hierzu aus.

Anschließend ergriff Laurence das Wort und fasste die Geschichte des Museums kurz zusammen. Dann erläuterte er den Teilnehmern die Aktivität des Tages, eine Übung im visuellen Denken. Wir erhielten kleine Haftzettel und wurden angewiesen, ein bestimmtes Ausstellungsobjekt genau zu betrachten. Anschließend sollten wir drei Wörter, zwei Sätze und eine Frage aufschreiben, die uns in den Sinn kamen. Laurence sammelte alle Zettel ein und brachte uns dann das fragliche Ausstellungsobjekt näher. Es handelte sich um einen Wimpel der Europäischen Bewegung, die Teil der Geschichte des Europa-Kongresses ist. Eines der Ergebnisse dieses Kongresses war die Gründung des Europarates, einer gesamteuropäischen Organisation für die Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur und Menschenrechte. Diese Informationen verleiteten die Gruppe zu weiteren Ideen und Fragen, die letztlich dazu führten, dass die Ideen vom Anfang und Ende der Übung miteinander in einen Zusammenhang gebracht wurden. Laurence beantwortete alle Fragen, und anschließend setzten alle Teilnehmer an der Aktivität den Besuch der Ausstellung fort und lernten so weitere Teile der Geschichte auf neue Weise kennen.

Im Zuge des Besuchs der Ausstellung im vierten Stock des Museums erläuterte Paul der Teilnehmergruppe dann, wie Cognac, Jean Monnet und andere Einzelgeschichten die Geschichte der Europäischen Union für junge Menschen interessanter machen und wie sich die Lebensbedingungen in den 1950er und 60er Jahren in ganz Europa verändert haben. Zum Abschluss erklärte Laurence, wie das Team für Museumspädagogik die Entwicklungsphase der neuen digitalen Toolbox angeht. Die Teilnehmer gewannen Einblicke in die vom Team für Museumspädagogik durchgeführte Vorab-Evaluation, durch die sichergestellt wird, dass die neue digitale Toolbox sachdienlich und ansprechend sein und den Bedürfnissen und Erwartungen der Lehrkräfte entsprechen wird, die sie nutzen werden. Darüber hinaus erhielten alle Teilnehmer Informationen, wie sie selbst daran mitwirken können.